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Manuskript

Die Nummer eins des Breakdance

Jilou aus Berlin lebt für den Breakdance. Seit fast 20 Jahren übt sie den Tanzsport mit akrobatischen Bewegungen aus. Ihre anhaltende Begeisterung fürs Breaken hat sie zur besten Tänzerin in ganz Deutschland gemacht. Der Weg dahin war steinig: Denn es gibt bisher nicht viele bekannte Frauen in der Breakdance-Szene – und Jilou hatte oft mit Verletzungen zu kämpfen. Doch 2024 könnte das Jahr werden, in dem sich all die Mühe auszahlt, denn Jilou hat sich zum Ziel gesetzt, bei den Olympischen Spielen in Paris anzutreten.

SPRECHER:

Powermoves: athletisch, kraftvoll und das Ganze manchmal auch noch auf dem Kopf. Diese Frau ist Deutschlands beste Breakdancerin. Breakdance beziehungsweise Breaken, wie es die Profis heute nennen, ist ihre große Leidenschaft.

JILOU (Breakerin):

Ich bin Jilou. Bei mir dreht sich fast alles ums Breaken und ich bin bereit für Olympia 2024.

SPRECHER:

Breakdance ist 2024 in Paris zum ersten Mal als olympische Disziplin dabei. Wie will es Jilou aufs Siegertreppchen schaffen? Die erste Antwort: mit hartem Training. Bis zu vier Stunden trainiert die 31-jährige Wahl-Berlinerin täglich. Macht das auch Spaß?

JILOU:

Ich hab' am meisten Spaß, um ehrlich zu sein, wenn ich im Training mit meinen Freunden bin und wir einfach gute Musik anmachen und [uns] miteinander austauschen. Das heißt: Der Eine geht rein, der Nächste geht rein, der Nächste geht rein und das geht in so 'nen Flow über, dass man irgendwie zusammen so 'ne Energie zusammen aufbaut.

SPRECHER:

Jilou wächst sehr bescheiden in einer Familie mit Migrationshintergrund auf. Ihr verstorbener Vater stammt aus dem Irak. Mit 13 beginnt sie zu breaken. Wie haben die einfachen Familienverhältnisse ihre Karriere beeinflusst?

JILOU:

Meine Eltern haben nicht viel Geld verdient, beide Künstler. Ich selber wollte immer irgendwie mehr, ich wollte reisen, ich wollte die Welt erkunden. Und als ich gemerkt habe, dass das Breaken mir diese Möglichkeit geben kann, hat mich das natürlich noch mal extra motiviert. Es hat mich nochmal ein bisschen angespornt, noch besser zu werden, weltweit eingeladen zu werden. Und es macht mich auch stolz zu wissen, dass ich mir das, was ich habe, wirklich selber erarbeitet habe.

SPRECHER:

Heute ist sie die amtierende deutsche Meisterin im Breakdance. Bei den Weltmeisterschaften hat sie schon zweimal Bronze gewonnen. Sie tritt weltweit in sogenannten Battles auf und ist das Testimonial einer großen Sportmarke. Mittlerweile kann sie komplett vom Breaken leben, was besonders als Frau absolut selten ist. Wie hat sie es so weit geschafft?

JILOU:

Ich liebe das, was ich mache. Und ich würde das auch machen, wenn mir keiner dabei zuschaut. Ich würde das auch machen, wenn ich dafür kein Geld bekommen würde. Und da hol' ich mir extrem viel Kraft raus.

SPRECHER:

Wer es bei Olympia schaffen will, muss einem strengen Tagesablauf folgen. Bei Jilou beginnt dieser mit einem eiweißhaltigen Frühstück, Stretching am Morgen und Meditation. Wie wichtig ist die mentale Stärke für sie als Leistungssportlerin?

JILOU:

Mentale Stärke im Breaking, würde ich fast sagen, macht den Großteil aus. Wir haben halt noch 'nen Gegner. Es ist so 'n bisschen wie beim Kampfsport. Da gibt's jemanden, der einen dabei nervt, der dabei vielleicht irgendwelche Gesten reinwirft. Dann gibt's 'n Riesenpublikum, die Jury, dann kommt vielleicht 'ne Musik, die einem nicht ganz so gut gefällt und da muss man mental wirklich genau da sein und genau wissen, nicht nur, was man macht, sondern auch, wer man ist, damit man da wirklich auch mit Selbstbewusstsein eben auf die Bühne gehen kann.

SPRECHER:

Auf ihrem Weg nach oben musste sie auch Krisen durchstehen, wie zum Beispiel 2022 einen Bänderriss.

JILOU:

Sobald man so 'ne Verletzung hat wie 'nen Bänderriss, oder eben einen Meniskusriss, 'nen Kreuzbandriss, 'nen Bandscheibenvorfall. Ich habe auch 'nen Bandscheibenvorfall. Wenn dann so alles so zusammenkommt, das sind Momente, wo man wirklich in Frage stellt, ob man jemals wieder tanzen kann, und dann überlegt man sich auch: Will ich das so, dass von heut' auf morgen die Karriere vorbei sein kann? Und da habe ich's schon echt infrage gestellt.

SPRECHER:

Und welche Tipps hat Jilou für Anfänger?

JILOU:

Also wenn ihr jetzt auch Bock habt zu breaken, hab' ich hier nochmal drei Tipps für euch. Und zwar das eine wäre ganz wichtig: dranbleiben, nicht den Mut verlieren! Breaking ist nicht einfach, es dauert manchmal 'n bisschen, aber meistens klappt's dann doch. Dann: Hört nicht zu viel auf andere Leute, wenn die euch sagen: Das sieht nicht so gut aus. Wenn ihr es fühlt, wenn ihr richtig Bock drauf habt, macht es genau so und glaubt mir: Irgendwann wird das auch gut. Und: Habt Spaß!

SPRECHER:

1,61 groß und 55 Kilo leicht: Und was ist, wenn es die zierliche Jilou wirklich schafft, in Paris Gold zu holen?

JILOU:

Wenn ich die Olympischen Spiele gewinne … Ich glaube, dann ist so ein Lebenstraum einfach von mir in Erfüllung gegangen. Und dann, denke ich, kann ich danach auch einfach wirklich so 'n bisschen Seelenfrieden einfach finden, und dann wirklich auch ausbalanciert durchs Leben gehen und wissen: Ich hab' alles geschafft, ich hab' wirklich alles geschafft im Leben, was ich schaffen will, und dann wird's, glaube ich, ein ganzes Stück stressfreier.

SPRECHER:

Und diesem Lebenstraum rückt sie immer näher – als einzige Deutsche im Rennen um einen der 16 begehrten B-Girl-Startplätze bei Olympia.

Welche aus dem Englischen stammenden Begriffe stehen für eine Bewegung?
Was gehört zu einem sportlichen Wettkampf?

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