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Auch Langeweile kann krank machen

Es ist bekannt, dass zu viel Arbeit Menschen krank machen kann. Aber man kann auch gesundheitliche Probleme bekommen, wenn die Tage zu leer werden. Menschen, die damit nicht umgehen können, droht das Boreout-Syndrom.

Normalerweise sind unsere Tage vollgepackt mit Arbeit und Freizeit, mit Einkäufen, Sport und vielleicht mit Kinderbetreuung. Doch in Corona-Zeiten erleben viele von uns eine Art Entschleunigung. Homeoffice statt Büro, Couch statt Kino, Balkon statt Tennisplatz, Freunde und Familie anrufen, anstatt sie zu treffen.

Es bleibt oft mehr Zeit zum Nachdenken oder einfach um zur Ruhe zu kommen – was eigentlich gesund wäre. Aber es gibt Menschen, die damit nicht umgehen können, vor allem, wenn sie es täglich in ihrem Beruf erleben. Das Boreout-Syndrom ist der jüngere Bruder des Burnouts. Das Burnout-Syndrom ist eine Folge von Stress und Überlastung am Arbeitsplatz. Beim Boreout-Syndrom tun Betroffene so, als ob sie schwer beschäftigt wären. Und dabei ist genau das Gegenteil der Fall.

Der Begriff wurde 2007 von Peter Werder und Philippe Rothlin zuerst verwendet und beschrieben. Nach Werder und Rothlin besteht das Boreout-Syndrom aus drei Elementen: Unterforderung, Desinteresse und Langeweile am Arbeitsplatz. Ähnlich wie beim Burnout-Syndrom kann dies Depressionen, Schlaflosigkeit, aber auch Magenprobleme oder Kopfschmerzen verursachen.

Doch warum versuchen Boreout-Betroffene unbedingt beschäftigt zu wirken? Wahrscheinlich sind sich viele ihres Leidens gar nicht bewusst. Das Boreout-Syndrom ist schwer zu erkennen, auch weil viele Betroffene mit Symptomen des Burnout-Syndroms zum Psychologen kommen. Außerdem haben sie oft Angst, ihren Job zu verlieren, weil sie finanziell von ihm abhängig sind. Und so begeben sie sich in die sogenannte innere Kündigung. Wie das endet, beschreiben Werder und Rothlin: „Ein über längere Zeit andauerndes Nichtstun bei der Arbeit ist nicht mehr und nicht weniger als der blanke Horror.“

Am Boreout-Syndrom leiden Menschen, die …

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